Das Forschungsprojekt Formen nationaler Identität - problemorientierte Datenerhebung und -analyse hat ein eigenes, neuartiges Instrument zur Messung nationaler Identität entwickelt und getestet. Die Idee bestand darin, die Stärken verschiedener bereits bekannter Operationalisierungen zu kombinieren und gleichzeitig deren Schwächen und Probleme zu vermeiden. Eigene Daten wurden mittels eines Online-Fragebogens erhoben und mit verschiedenen multivariaten Verfahren ausgewertet. Auf diese Weise konnte das neue Messinstrument validiert werden.
"Welche Formen nationaler Identität lassen sich mit einem neu konzipierten Messinstrument identifizieren und wie unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit verschiedenen Korrelaten?"
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Es konnten zwei Faktoren zur nationalen Identität extrahiert werden: Ein ethnokultureller Faktor und ein zivilpolitischer Faktor. Die ursprünglich vermutete kulturelle Identitätsform wurde dem ethnischen Faktor zugeordnet.
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Der ethnokulturelle Faktor umfasst Aspekte wie Geburtsort, gemeinsame Geschichte, deutsche Vorfahren, typisch deutsche Werte, Religion, Alltagssprache, deutsche Lebensweise und die Unterstützung Deutschlands bei internationalen Sportveranstaltungen. Er zeigt einen starken Zusammenhang mit Autoritarismus und Xenophobie.
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Der Zusammenhang zwischen dem ethnokulturellen Faktor und einer rechten Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala konnte bestätigt werden.
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Die relative Deprivation zeigte einen Zusammenhang mit dem ethnokulturellen Faktor, da sich ethnokulturell identifizierende Menschen aufgrund von Globalisierungsprozessen einem erhöhten Druck ausgesetzt sehen und eine wahrgenommene Konkurrenz von Außen empfinden.
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Die gemessene zivilpolitische Identitätsform umfasst die Achtung der Verfassung, deutscher politischer Institutionen, deutscher Gesetze und das Zahlen von Steuern. Der Zusammenhang mit anderen Faktoren konnte aufgrund statistischer Herausforderungen nicht weiter interpretiert werden.
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Der eingesetzte Frame erzielte seine erwartete Wirkung, konnte jedoch nur mit einigen Einschränkungen akzeptiert werden. Dennoch zeigte er, dass soziale Identitätsfragen kurzfristig manipulierbar sind.
- nicht repräsentatives und teilweise stark verzerrtes Sample erschwert die Generalisierbarkeit der Ergebnisse
- kleine Stichprobengröße verhindert komplexere Rechenoperationen
- Manipulation der Identitätserhebung durch eingebundenen Frame konnte nur unmittelbar überprüft werden
von Joris Geldon und Kilian Thullen